Mittwoch, 6. August 2014

Peruanische Verhältnisse und ein militärischer Führungsstil

Der Dienstag stand ganz unter dem Motto Passtechnik. Nachdem am Montag eine solide Grundtechnik gelegt wurde, ist das technische Repetoire mit den verschiedenen Passvarianten erweitert worden. Jedoch hat sich auch die Anzahl der Teilnehmer erweitert. Interessant ist zu beobachten, wie die Anzahl Teilnehmer während eines Tages variieren kann. Müssen die einen am Morgen noch die Schulbank drücken und Prüfungen nachholen, kann dies bei anderen am Nachmittag der Fall sein. Oder je nach Lust und Laune gesellt sich auch unser ehrgeizger und motivierter Fahrer Hugo zum Training. Das Wort Niederlage scheint nicht in seinem Wortschatz vorhanden zu sein. Dementsprechend fällt sein ansteckender Einsatz und seine Freude bei jeder Übung aus.
Die Sprachbarriere ist in dieser Woche mehr das Thema, als dies noch in Atuntaqui war. Hatten wir in Atuntaqui während den Pausen Probleme mit der Verständigung, sind in dieser Woche die Trainings das Problem. Mit Urs haben wir einen super Übersetzer vor Ort. Leider aber sind wir in der zweiten Gruppe auf die Spanischkenntnisse der Schweizer angewiesen, welche ziemlich beschränkt sind. Wurde der Versuch gestartet, Übungen auf Englisch zu erklären und übersetzen zu lassen, so hat dies teilweise in einem kleineren Fiasko geendet. Einer der ecuadorianischen Kursteilnehmer ist ziemlich von seinen Englischkenntnissen überzeugt und übersetzte das komplette Gegenteil des Gesagten ganz nach seinem Empfinden. Mit unseren beschränkten Spanischkenntnissen war die falsche Übersetzung spätestens bei der Ausführung ersichtlich. So wurden zum Beispiel munter die Bewegungen beim Rudern nachgeahmt und manchmal noch ein bisschen Unihockey gespielt. Nachdem auch diesem Problem vorgebeugt wurde, konnte dennoch ein sehr erfolgreicher und guter zweiter Trainingstag abgehalten werden. Mit unserem Schlachtruf "vamos a terminar, vamos a jugar, vamos a ganar" verabschiedeten wir die Teilnehmer vom zweiten Training. Erfreulicherweise durften wir auch noch einige Gefühlsregungen mit dem Team aus Peru teilen. Wir erlebten zum ersten Mal für knappe zwei Stunden schlechtes Wetter. Unvorstellbar, wenn dies während fast drei Wochen so wäre ;-) Ganz entgegen der Gefühlslage in Peru haben wir zum guten Glück ein schnelles Internet. Das ermöglicht für uns ein sicheres Surfen :-)

Am Mittwoch stand die Schusstechnik sowie die Einführung in das Leben als Torhüter auf dem Plan. Die Teilnehmer waren wie immer mit vollem Elan dabei und hatten sichtlich Spass an den neu erlernten Techniken. Einzig einige Torhüter wurden in Mitleidenschaft gezogen. So führte der eine oder andere Schuss zu Schmerzen und blauen Flecken. Die Dosierung der Kraft beim Schuss ist noch nicht Jedermanns Sache. Der Spruch, dass Torhüter anders sind, hat sich einmal mehr bestätigt. Erweisen sich einige Spieler als nicht sehr motiviert und langsam während den Übungen, blühen diese im Tor total auf und bestehen die Feuertaufe mit Bravour. Gegen den Abend führt das tendenziell militärische Auftreten eines Kursteilnehmers zu einer kuriosen und lustigen Szene. Philippe steht dem Besagten gegenüber und fühlt sich in seine Zeit als Rekrut zurückversetzt. So folgt in bester miltärischer Manier ein ungewolltes und spontanes Salutieren der beiden, was zu allgemeinem Gelächter führt. Der Abend wird mit einem fantastischen Tiramisú à la Urs und einer lustigen Spielrunde abgerundet. Im Gedanken an die baldige Heimreise, nehmen wir noch die letzten Tage in Angriff. In dem Sinne: Wir melden uns ab! Hasta el proxima, amigos.

Aufzeichnung der Übungen

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